Dr. theol. Bernhard Strehler (1872 – 1945)
Begründer der katholischen Jugendbewegung des Quickborn
30.11.1872 |
Andreas Franz Bernhard Strehler wird als zweites Kind von Carl Strehler und Mathilde, geb.Soffner, in Liessau, Kreis Marienburg, in Westpreußen geboren. |
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Die aus Schlesien stammenden Eltern sind an die Weichsel gezogen, wo in den Jahren 1869/70 die Actien-Zuckerfabrik Liessau errichtet wurde. Der Vater arbeitet dort als Wiegemeister. |
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1874 |
Geburt des Bruders Adolf Strehler |
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um 1875 |
Die Familie kehrt nach Bettlern bei Breslau zurück, wo sie von nun an eine eigene kleine Landwirtschaft betreibt. |
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In den Jahren 1878 und 1880 werden zwei weitere Geschwisterkinder geboren. |
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25.06.1886 |
Im Alter von 45 Jahren stirbt der Vater des 14-jährigen Bernhard. |
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Unterstützung und Förderung auf seinem Weg erhält Bernhard Strehler durch die Brüder seiner Mutter, Erzpriester Dr. Johannes Soffner und Pfarrer in Fürstenau Franz Soffner. |
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07.03.1893 |
Reifeprüfung nach dem Besuch des kath. St.-Matthias-Gymnasiums in Breslau |
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Studium der Katholischen Theologie an der Universität Breslau |
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11.06.1898 |
Priesterweihe durch Kardinal Kopp im Dom zu Breslau |
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09.07.1898 |
Antritt seiner ersten und einzigen Kaplanstelle in Lähn am Riesengebirge |
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Dort lernt er die Konvertitin Julie von Massow kennen. Deren vordringliches Anliegen ist die Wiedervereinigung der im Glauben getrennten Christen. Sie gewinnt Strehler zur Mitarbeit an der seit 1896 erscheinenden Zeitschrift „Friedensblätter“, deren Redaktion er nach dem Tod von Massows im Jahr 1901 fortführt. |
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Zu gleicher Zeit wird er mit Klemens Neumann (1873 - 1928), seit 1899 Kaplan in Liegnitz, bekannt. Dieser wird am 1. April 1903 Religions- und Oberlehrer am Realgymnasium in Neisse. |
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18.09.1903 |
Bernhard Strehler wird Präfekt des Bischöflichen Knabenkonvikts in Neisse. Darüber hinaus erteilt er den Gymnasiasten einige Stunden Religionsunterricht. |
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Während seiner 17 Jahre im Konvikt ist Bernhard Strehler als Leiter der Einrichtung ein Pädagoge, der fortschrittliche Theorien in die Praxis umzusetzen sucht, aber auch selbst Beiträge für pädagogische Zeitschriften verfasst. |
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14.05.1907 |
Rigorosum. Promotion zum Dr. der Theologie |
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Als Kandidat auf die Stelle des katholischen Moraltheologen an der Universität Breslau bedurfte es einer Dissertation, die er schließlich unter dem Titel „Der theonome und autonome Charakter der katholischen Moral“ anfertigte. |
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1908 |
In Zeiten wachsender Gefahr des Alkoholmissbrauchs, auch durch Schüler und Studenten, gründeten sich in Deutschland die ersten alkoholfreien Schülervereinigungen. Selbst von der Notwendigkeit der Prävention und Hilfeleistung für die Jugend überzeugt, widmete sich Dr. Bernhard Strehler diesem Problem. |
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24.04.1910 |
Gründung des katholischen Gymnasiastenvereins abstinent lebender Schüler im Konvikt Neisse. Dieser bildet die Wurzeln und liefert den Namen für die inzwischen traditionsreiche Jugendbewegung des Quickborn. |
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1913 |
Die Bewahrung vor den Gefahren des Alkohols und darüber hinaus eine neue Kultur der Gemeinschaft und der Freizeit waren auch Anlass für Strehler, ein Volkshaus für Mitglieder des Kreuzbündnisses und andere Jugendliche zu erschaffen. Der „Heimgarten“ in Neisse-Neuland wird zu einem Zentrum für Geselligkeit, moralische Erneuerung und später eine Volkshochschule. |
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Der Erweiterungsbau aus dem Jahr 1926 wurde ihm zu Ehren „Dr.-Bernhard-Strehler-Haus“ genannt. |
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Während der Schulferien wirbt Strehler lange Jahre für die Nüchternheit an Deutschlands höheren Schulen. |
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Die ersten Mädchen werden in die Gemeinschaft des Quickborn aufgenommen. |
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April 1913 |
In Deutschland erscheint die erste Monatsschrift unter dem Titel „Quickborn“. |
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17.05.1914 |
1. Quickborn-Tag des Gau Schlesien in Neisse (250 Mitglieder in 13 Gruppen) |
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Mai 1917 |
Treffen aller Quickborn-Gauleiter Deutschlands in Pflochsbach am Main. Der Name „Quickborn“ - lebendiger Quell - wird zum landesweiten Begriff der Bewegung. |
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23.02.1919 |
Burg Rothenfels am Main wird Zentrum und Heimat des Quickborn. |
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Im August 1919 findet der erste Quickborn-Tag auf Burg Rothenfels statt. |
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Ende 1920 |
Pater Bernhard, wie er auch genannt wurde, wird durch Kardinal Bertram, Bischof von Breslau, von seiner Tätigkeit im Neisser Konvikt freigestellt und - nach Klemens Neumann und Hermann Hoffmann - Burgvater auf Burg Rothenfels. Er ist Bundesführer des Quickborn bis 1926. |
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1926 |
Die Kontroverse über die Ausgestaltung des Quickborn - eine sich stets erneuernde Jugendbewegung oder Kulturbewegung zu sein - insbesondere geführt mit Romano Guardini (1885 - 1968) ließ in dem 54-jährigen den Entschluss reifen, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Strehler kehrt in das Bistum Breslau zurück. |
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Dr. Bernhard Strehler bewirbt sich zunächst um eine Pfarrei in Bolkenhain und schließlich in Bad Charlottenbrunn. |
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ab Sep. 1927 |
vicarius substitutus in Bad Charlottenbrunn |
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ab Aug. 1928 |
Pfarrer der Diasporagemeinde Bad Charlottenbrunn im Waldenburger Bergland |
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Durch unermüdliche Tätigkeit finanziert der gesundheitlich sein Leben lang Angeschlagene mit Bettelpredigten, die er bei befreundeten Pfarrern im Bistum abhält, sowie mit Spenden von Quickbornern aus ganz Deutschland drei moderne Kirchenbauten. |
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1932 - 1935 |
In seiner sehr armen Gemeinde entsteht die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. |
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In Blumenau (Christus-König-Kirche) und Steingrund (Marienkirche) werden weitere Gotteshäuser mit seiner Hilfe errichtet. |
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Unterstützung in seiner Arbeit als Seelsorger, bis hin zur Pflege des alten und kranken Pfarrers selbst, leistete ihm die erste Quickbornerin Seraphine Schaneng. |
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11.12.1945 |
Im Alter von 73 Jahren stirbt Dr. Bernhard Strehler in Bad Charlottenbrunn. |
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Ein einfaches Holzkreuz, das seine letzten Pfarrkinder ihm am Vorabend seines Namenstages im Jahre 1946 vor ihrer Vertreibung auf sein Grab gepflanzt haben, zierte sein Grab im heutigen Jedlina Zdrój. |
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Später erst wurde ihm ein Gedenkstein in polnischer Schrift errichtet. Er trägt die Inschrift: |
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Pfarrer R.I.P. |
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